Wie kommt denn eine so brave junge Schwedin nach Amerika?
Das war immer ein Traum von mir und irgendwann half mir die Cousine meiner Großmutter in Minneapolis ihn zu verwirklichen, in dem sie mir mit allen Papieren half um auswandern zu können. Ich war 22 und zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Durch merkwürdige Zufälle hatte ich in kurzer Zeit einen Plattenvertrag und eine Agentur, durch die ich Engagements wie im angesagten Nachtclub, dem „Blue Angel“ bekam. Am ersten Abend lag in meiner Garderobe ein Telegramm eines Fremden, der mir viel Glück wünschte. Ich hatte keine Ahnung, wer dieser Harry Belafonte war. Er trat im gleichen Club auf, genauso wie Eartha Kitt, beide noch völlig unbekannt. Es war schon kein schlechtes Terrain, in diesem Club zu arbeiten. Ein Talent-Scout von Warner Brothers sah mich dort und bot mir einen Sieben-Jahres-Vertrag an. Ich nahm das Telefonbuchdicke Dokument mit nach Hause zu der Familie Edgar, bei der ich damals wohnte. Die zeigten den Vertrag ihrem Rechtsanwalt, der mir riet so einen „Sklavenvertrag“ nicht zu unterschreiben. Ich hörte auf ihn, dabei war das ein ganz normaler, handelsüblicher Vertrag.
Bereust du das?
Nein, es hat eben nicht sein sollen. Ich bereue gar nichts, ich bin prinzipiell kein Mensch, der zurückschaut. Die Vergangenheit ist etwas Abstraktes, die mich als junge Frau schon nicht interessiert hat. Damals hatte ich nur die Zukunft vor Augen, was eigentlich genauso ein Blödsinn ist. Heute bemühe ich mich im Hier und Jetzt zu leben. Gerade wenn man weiß, dass man nicht mehr so viel Zeit hat, sollte man sie in Dankbarkeit genießen, statt in Erinnerungen zu schwelgen.