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Die Angst vor der Nadel

Podcast

Lockdown die Xte also. Ich habe schon lange das Zählen aufgehört. Ob leicht, hart oder extrahart. Ob sinnig oder unsinnig? Ob eine Genesungsrate von 99,7 Prozent niedrig ist? Ob eine Sterberate von 0,06 Prozent hoch ist? Keine Ahnung! Ich habe mich mit den Maßnahmen abgefunden.

Womit ich mich jedoch nicht abfinden kann, ist der aufkeimende Impffaschismus. Von früh bis spät werde ich auf allen medialen Kanälen dazu animiert mich spritzen zu lassen. Es sei ein harmloser kleiner Piekser, der Leben retten soll, wie es gerne romantisiert dargestellt wird.

Wenn man jedoch, wie ich, unter Trypanophobie – im Volksmund: Nadelphobie – leidet, dann ist das alles andere als harmlos. Mir wird gerne mal schlecht beim Anblick von Nadeln. Mein Hausarzt weiß damit feinfühlig umzugehen, aber in den gängigen Impffabriken, die wie Schlachthöfe anmuten, würde ich die Warteschlange womöglich nicht überleben.

Wenn man sich die Nachrichten schön trinken muss.

Ja, ich überlebe aktuell kaum noch die Nachrichtensendungen im Fernsehen. Keine einzige Sendung ohne Aufnahmen von langen ekligen Nadeln, die sich ins Fleisch von Oberarmen reinbohren. Wie in einem Horrorfilm. Ekelhaft! Ich muss mir daher allabendlich Mut antrinken, nur um die Tagesschau zu sehen.

Das kommt wiederum meinem Spirituosenhändler zugute. Der hat 2020 das Geschäft seines Lebens gemacht, wie er mir stolz erklärte. Es lief so gut, dass er sich zu Jahresbeginn ein SAP-System geleistet hat, um seinen Vertrieb zu optimieren. Und da der SAP-Boss Dietmar Hopp, als Hauptinvestor von Curevac, demnächst einen eigenen Impfstoff herausbringt, bin ich an dessen Entwicklung quasi beteiligt.

Die Schluckimpfung muss her.

Ist klar, dass ich mir daher, wenn überhaupt, nur mein eigenes Vakzin verabreichen lassen werde. Zumal der milliardenschwere Mäzen, Gerüchten zufolge, Curevac an den Spielern seines Erstligisten TSG 1899 Hoffenheim getestet haben soll. Die Mannschaft rangiert zwar aktuell nur auf Tabellenplatz 11 der Bundesliga, aber das sind, wie ich finde, vertretbare Nebenwirkungen. Und auch klar, dass ich als Co-Investor dafür kämpfen werde, dass das Vakzin als Schluckimpfung auf den Markt kommen wird.

Bei der Entwicklung der Schluckimpfung.

Neue Spezies: Der Impfdrängler!

Dietmar Hopp erscheint mir allemal vertrauenswürdiger als Ugur Sahin, der sich seinen eigenen Stoff bisher nicht hat spritzen lassen. Das schafft kein Vertrauen. Der Mainzer Heilsbringer hat sich mit seinem Vakzin nicht nur Freunde gemacht. In Österreich hat seine spärliche Lieferung zu unschönen Verteilungskämpfen geführt. Das Biontech-Vakzin wurde dort unter der Hand an Parteifunktionäre und Prominente verscherbelt. Der Begriff des Impfdränglers ist in aller Munde.

Lieber Skoda anstatt Mercedes.

Die Empörung von Kanzler Sebastian Kurz ist groß. Nicht nur wegen des moralisch verwerflichen Verhaltens seiner Landsleute, sondern auch weil es ihn wurmt, dass er auf den Stoff der Piefkes angewiesen ist, obgleich er doch geplant hatte, sein Volk mit englischer Brühe zu heilen. 

Kurz hat zwei Millionen Impfdosen beim britischen Hersteller AstraZeneca geordert, der, trotz Zulassung in England, immer noch auf Zulassung in der EU wartet. Zum Unmut vom Ösi-Kanzler, der ungeniert in der österreichischen Kronenzeitung schimpft: „Viele tun so, als wäre Biontech/Pfizer der Mercedes und AstraZeneca der Skoda unter den Impfstoffen. Ich werde mich bewusst mit AstraZeneca impfen lassen, um diesem Mythos entgegenzuwirken.“ Ja, das ist alles kein Spaß mehr, auch wenn es sich mitunter so anhört.

Die Chinesen verstehen in Sachen Corona noch viel weniger Spaß. Aktuell werden wegen einer Handvoll Infizierter schon wieder Millionenstädte abgeriegelt. Mit Erfolg: Selbst, wenn man an die offiziell gemeldeten Zahlen der letzten zwölf Monate – 87.027 Infektionen und 4.634 Todesfälle – jeweils eine Null dranhängt, so ist das ein Witz angesichts einer Bevölkerungsdichte von 1,4 Milliarden.

Nadelphobie ist in China weit verbreitet.

Wohl auch deswegen ist der Schrei nach Impfstoff beim chinesischen Volk nicht so groß wie hierzulande. Die kursierenden Zahlen, wonach sich angeblich über 80 Prozent der Chinesen impfen lassen wollen, halte ich für stark übertrieben. Ja, die wenigsten besitzen überhaupt einen Impfpass. Die meisten Chinesen, die ich kenne, würden nicht mal eine Kopfschmerztablette nehmen, geschweige denn sich gegen irgend etwas spritzen lassen. Sie haben noch mehr Angst vor Nadeln als ich.

Akupunktur? Bist du verrückt?

Dass ich mich in China gelegentlich akupunktieren lasse – wohlgemerkt nur bei großem Leidensdruck -,  ist in meinem chinesischen Umfeld stets auf großes Unverständnis gestoßen. „Warum machst du sowas? Das muss doch furchtbar schmerzhaft sein.“

Ist es natürlich nicht, aber egal, in den Augen der chinesischen Damenwelt hatte ich durch bloße Anwendung einer seit über 2.000 Jahren bewährten Behandlungsmethode nicht selten Heldenstatus erreicht. Andere hielten mich einfach für pervers oder verrückt.

Daher: Impfdrängler nach österreichischem Vorbild wird es in China nicht geben! Und einen staatlich verordneten Impfzwang soll es nicht geben. Allerdings machen einige Arbeitgeber ihren Angestellten Druck. Wer nicht geimpft ist, darf zum Beispiel in Peking kein Taxi mehr steuern. Binnen drei Tagen ließen sich daher über 100.000 Taxifahrer in Peking impfen. Einige große Konzerne wollen dem Beispiel folgen, zumal die arbeitende Bevölkerung Vorrang vor den Risikogruppen hat. Ja, im Reich der Mitte ticken die Uhren etwas anders als im Westen. Es gilt: Money first!

Kein Impfzwang, aber Impfprivilegien.

In der westlichen Welt sieht das mit dem Impf-Totalitarismus nicht besser aus. Entgegen aller anfänglicher Beteuerungen ist das Thema Impfpflicht oder auch Impfprivilegien plötzlich in aller Munde. Erste impfverweigernde Pflegekräfte wurden bereits von ihren Arbeitgebern gekündigt. Airlines, wie z.B. Qantas Airways, kündigten an, dass sie nur noch geimpfte Passagiere transportieren werden. Sogar der deutsche Außenminister Heiko Maas fordert Privilegien, wie Restaurant- oder Theaterbesuche, für bereits Geimpfte. Vielleicht gar keine schlechte Idee, dass sich die Generation 80 plus wieder zum Tanztee treffen darf. Wäre ihnen vergönnt. 

Wenn man sich zum Saufen fitspritzen muss…

Im nächsten logischen Schritt wäre dann der Vorschlag des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger auch eine Überlegung wert. Der fordert ein Oktoberfest mit Impfausweis. Das wäre machbar, wie der studierte Mediziner in der Münchner Abendzeitung beteuerte. Wie viele Maß Bier er bei dem Interview intus hatte ist nicht überliefert. Aber da das Oktoberfest prinzipiell mit Kontrollverlust einhergeht und so ein Impfausweis im Getümmel schnell mal verloren geht, wäre es vielleicht sinnvoll, die geimpften Feierwütigen eindeutig zu kennzeichnen. Vielleicht einfach allen ein Kreuz auf die Stirn brennen und eine große Mauer um die Theresienwiese ziehen, damit wir von ihrem Wahnsinn nicht infiziert werden.

Im chinesischen Qingdao fand ein Oktoberfest im August statt. Wohlgemerkt ohne Impfausweis!

Bleibt abzuwarten, wann das Thema Impfprivilegien auch in anderen Bereichen unseres Alltags auftauchen wird. Das nächste Druckmittel könnte der Friseur sein. Dann kommen die Bordelle. Und schließlich die Sportstätten. Es läuft auf eine Zweiklassengesellschaft hinaus: Die Geimpften leben analog, die anderen digital.

Trainingspartner der Zukunft: der Spegel!

Mit einem Gläschen Wein ist Yoga viel entspannter.

Wie gut, dass ich mittlerweile geübter Online-Sportler bin. Yoga ist im Livestream Zuhause sowieso viel entspannter als im überfüllten Studio. Allein schon wegen dem Glas Wein, das ich gerne mal neben meiner Matte stehen habe. Meine Yoga-Lehrerin Gabriela Bozic https://www.gabrielabozic.com/ ist diesbezüglich sehr nachsichtig. Wir sind mittlerweile so ein eingespieltes Team, dass es eines unserer virtuellen Trinkgelage sogar ins TV geschafft hat. Die Doku „Stimmen der Coronakrise“, in der wir unter der Rubrik Heitere Corona-Momente zu finden sind, läuft am 28. Januar um 19.25 Uhr auf HISTORY und aktuell bereits auf dem HISTORY YouTube Channel: https://www.youtube.com/watch?v=FXSrVLjW0A4

Ich bin daher gewappnet für alles was da kommen mag. Nur nicht für Nadeln. Das ist nichts für zartbesaitete Yogis. In diesem Sinne: Cheers & Namasté!

Ausschnitt aus "Stimmen der Coronakrise"

3 Kommentare

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