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Endlich Smog. Einen Monat lang habe ich unter blauem Himmel, bei strahlend schönem Frühlingswetter ausharren müssen, bis er endlich da war, der sagenumwobene Smog, der das Leben in Peking angeblich so unerträglich macht.
Maskenträger sind in der Minderheit
Nur eines der vielen Vorurteile, die ich bei der Anreise im Gepäck hatte und die sich später als unsinnig erwiesen. Lass deine Laufschuhe Zuhause, in Peking ist Jogging lebensgefährlich, hatte mir jemand im Vorfeld gesagt. So ein Blödsinn, klar kann man hier laufen gehen. Hätte ich doch gleich wissen müssen, dass jemand der Läufer als Jogger bezeichnet, keine Ahnung hat. Klar sind die hiesigen Luft-Werte nicht optimal, aber es ist ganz sicher nicht so, dass man hier ohne Atemmaske nicht aus dem Haus gehen kann. Die Menschen, die hier mit Atemmaske rumrennen, sind die gleichen, die bei uns mit Helm aufm Fahrradweg rumschleichen.
Während der letzten vier Jahren sei von staatlicher Seite einiges in Sachen Umweltschutz einiges vorangetrieben worden, wie man mir erklärt. Es gelten neue Abgasnormen für Industrie und Straßenverkehr. Mopeds sind fast alle Elektrobetrieben.
20.000 Euro kostet eine Motorradzulassung im Zentrum von Peking.
Wer dennoch ein klassisches Motorrad fahren möchte, muss einen Antrag stellen und für die Genehmigung tief in die Tasche greifen. 20.000 Euro hat mein russischer Nachbar für sein Kennzeichen hinlegen müssen, damit er im Innenstadtbereich mit seiner Honda rumdüsen darf. Damit bleibt ihm zumindest das Taxifahren erspart.
Tesla für die Elite und Scooter für Volk
Taxifahrer sind nämlich, wer hätte das gedacht, die einzigen unfreundlichen Menschen, die mir hier begegnen. Ansonsten erfahre ich eine unglaubliche Wärme und Hilfsbereitschaft. Von wegen empathielos und nur an Kohle interessiert. Gleich am ersten Tag hatte man mir ein Bündel Geldscheine hinterhergetragen, das mir im Supermarkt aus der Hosentasche gefallen war.
Der Bankbeamte, bei dem ich mein Konto eröffnete, nahm sich drei Stunden Zeit für mich. Als ich dann endlich stolzer Besitzer einer hiesigen Kreditkarte war und es mir nicht gelang diese mit meinem WeChat-Konto zu verbinden, nahm er sich nochmal drei Stunden Zeit für mich und als wir bei Bankschluss immer noch nicht fertig waren, überwies er mir zur Überbrückung Geld von seinem Privatkonto auf mein Handy.
Weil dieses WeChat-Gedöns leider sehr viele Tücken aufweist, verbrachte ich in meiner ersten Woche bestimmt zwanzig Stunden in der Bank. Hernando und ich sind mittlerweile Kumpel. Ich habe seine Privatnummer und wenn ich abends um 22 Uhr in der Kneipe nicht zahlen kann, weil WeChat Paywiedermal streikt, schicke ich ihm eine Nachricht, auf die er prompt antwortet. Das gehört sicher nicht zu seinem beruflichen Anforderungsprofil. Das nennt man Hilfsbereitschaft oder auch Nächstenliebe.
Dabei hat der Peking-Chinese mit dem Thema Dienstleistung nicht zwingend so viel am Hut. So zahlt man z. B. kein Trinkgeld. Ich hatte es anfangs versucht, aber das kennen sie nicht und nehmen sie auch nicht an. In Konsequenz sind die Kellner herrlich tiefenentspannt ob der Art der Bestellungen. Ob ich eine Portion Gemüsereis mit einem Glas Wasser oder drei Gänge mit einer Flasche Wein bestelle, ist ihnen völlig egal. Trinkgeld bekommen sie eh nicht, Umsatzbeteiligung auch nicht, warum also rumstressen. Sie servieren dein Essen höflich aber unaufgeregt und verschwinden wieder bis du sie rufst. Nachfragen, ob du noch was willst oder das Essen gut war, so was machen sie nicht. Ist ihnen völlig schnuppe.
Als Dienstleister bist du eine arme Sau.
Wer will es ihnen verdenken? Als Dienstleister bist du vergleichsweise eine arme Sau in Peking. Die Straßen sind voll mit Luxuskarossen von Glückspilzen, die ihren Reichtum wahrscheinlich nicht zuletzt den billigen Arbeitskräften zu verdanken haben. „In deiner Heimat würde man unseren Chef bestimmt ins Gefängnis stecken.“Die Jungs, die mir die Füße massieren, wissen genau um ihre Ausbeutung. Aber sie nehmen ihr Schicksal trotzdem an und massieren 14 Stunden täglich, an sieben Tagen die Woche. „Dafür bekommen wir 500 Euro im Monat. Das Leben ist ungerecht, aber was willst du machen.“Trinkgeld geben, denke ich mir. Aber das nehmen sie nicht an. Im Gegenteil, das scheint sie zu beschämen.
Als ich in meiner Bank mit einem kleinen Fresskorb auftauche, um mich dafür zu bedanken, dass sie mir mittlerweile sogar eine Fitnessclub-Mitgliedschaft organisiert haben, löse ich ein mittleres Drama aus. Schalterbeamtinnen laufen rot an, andere brechen in Gelächter aus, Kunden zeigen mit dem Finger auf mich, die Empfangsdame hat Tränen in den Augen und Hernando versichert mir, dass man das auf keinen Fall annehmen könne.
No way, Sir. It’s our pleasure to help you. Eine kleine Diskussion entbricht. Ich bestehe darauf und erkläre ihnen, dass ich den Korb sonst entsorgen müsse, da ich als Model diesen ganzen kalorienträchtigen Süßkram nicht essen dürfe. Es braucht etwas Überredungskunst, aber da sie mir damit ja quasi einen Gefallen tun, willigen sie schließlich ein. Wäre ja auch zu beschämend, wenn ihr Kunde durch ihre Schuld, wegen seiner dicken Wampe, arbeitslos würde.
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